- Was ist Taiji?
Taiji Quan oder Tai Chi Quan
Taiji kann übersetzt werden mit das äußerste/große Ganze und Quan wird mit Faust übersetzt - es setzt für Kampfkunst.
Taiji ist eine innere Kampfkunst aus China und ist gekennzeichnet durch die Prinzipien Entspannung und Loslassens in der Ausübung von Taiji sowie im täglichen Leben. Das Üben von Taiji entwickelt das Spüren der innere Kraft und Verbundenheit durch das bewußte Erleben der Einheit von Geist und Körper. Äußerlich betrachtet ist Taiji eine Bewegungskunst, die der Gesundheit und Selbstverteidigung dient. Der innere Aspekt des Taiji ist gekennzeichnet durch die geistigen Vorgängen und innerer Energie.
Hintergrund
Taijiquan wurde vor über 700 Jahren von dem daoistischen Weisen Zhang Sanfeng als eine praktische Methode entwickelt, um durch die Kultivierung der inneren Energie Qi Unsterblichkeit zu erlangen.
Seine Prinzipien wurden vor 2500 Jahren durch den Daoisten Lao Tzu in seinem Buch Dao De Jing formuliert. Tausende von Jahren zuvor wurde im IJing, dem Buch der Wandlungen, die grundlegende Idee von der Einheit des Yin und Yang bereits erwähnt. In den "klassischen Schriften" des Taijiquan hat sich ein vollständiger Abriß der Ideen, die hinter der Taiji-Methode stehen, erhalten. Der Daoismus liefert eine Philosophie, wohingegen Taiji für eine anwendbare Methode sorgt, um die daoistischen Prinzipien in die Praxis umzusetzen.
Im Taiji gibt es verschiedene Formen, die in bestimmten Bewegungsabläufe diese Prinzipien üben.
Medizinischer Hintergrund
Eine fließende innere und äußere Bewegung in aufrechter Verbundenheit wendet die fünf Wandlungsphase an. Dies wird durch Aufmerksamkeit, Intution und Imagination möglich. Zunächst übt man das Spüren in den eigenen Energiefluß und kann so das Loslassen und Entspannen durch Aufmerksamkeitslenkung praktizieren. Dann gestaltet man durch Bewußteinslenkung den vertikalen Kreis und setzt so das Prinzip des Yin und Yang um. Dabei bewegt die Energie den Körper. Das sind die drei Körper, mind und Energie, die hier in ein Zusammenspiel gebracht werden. Dabei wird der freie Fluß der Lebenskraft Qi entwickelt und praktiziert, was für eine gesundheitliche Ausgeglichenheit des Yin und Yang führt und die Organe mit Qi und Blut versorgt und die Essenz schützt. Die Grundlage hierzu findet man in der traditionellen chinesischen Medizin. Dies beruhigt gleichzeitig aber auch den Geist und führt mit der Zeit zu geistigem Frieden.
Die Prinzipien werden in der Form, einem festgelegten Ablauf, trainiert. In den Partnerübungen werden sie angewendet. Hier übt man den tastenden Kontakt und das Spüren der Energie des Partners. Dabei gilt es völlig zu entspannen und der Kraft von außen nachzugeben. Der Übende wird so achtsam und entspannt, dass eine Fliege die sich auf seinem Körper setzt diesen in Bewegung versetzt. Dies wird erreicht durch eine Verwurzelung mit der Erde und innerer Verbundenheit und führt zu einem stabilen und dennoch flexibelen Zustand. Durch Spüren kann der leichtste Druck durch Nachgeben und Folgen vorbeigelenkt werden. Dies heißt auch sich auf die Dynamik des Gegenüber einlassen und in eigenen Mitte bleiben.
Durch Loslassen der Energie bringt man das Gegenüber auf Distanz, dies ist die Anwendung des Taiji zur Selbstverteidigung.
Menschen aller Altersstufen und in unterschiedlichster, gesundheitlicher Verfassung sind gleichermaßen in der Lage Taiji zu praktizieren. Dies dient der Gesunderhaltung von Körper und Geist sowie der Gesellschaft im friedlichen Umgang mit sich selbst und anderen in Eigenverantwortung.
Erfolg beim Üben verlangt eine Haltung aufrichtigen Spürens, verlangt Geduld und Ausdauer, d.h. auch hier Loslassen und wie Cheng Manching sagte "In das Verlieren Investieren", eine Offenheit gegenüber dem Üben in Übereinstimmung mit der Unterweisung und eine Bereitschaft, immer wieder unsere Motive zu prüfen und zu klären, gemäß unseres inneren Gewissens. Wenn man einmal mit Taiji angefangen hat, sollte man es als lebenslange Übung betrachten.